Blutzuckerspiegel natürlich senken - mit Buttersäure

Buttersäure ist ein wertvoller Helfer, wenn es um die Senkung des Blutzuckerspiegels geht. Auf gleich mehreren Wegen greift die im Darm gebildete kurzkettige Fettsäure vorteilhaft in den Zuckerstoffwechsel ein.
Doch nicht alle Buttersäure-bildenden Darmbakterien sind für die Prävention von Prädiabetes und Typ 2-Diabetes vorteilhaft, wie neue wissenschaftliche Erkenntnisse aufdecken. 

Abbildung von Darmflora Bakterien.

Das Mikrobiom macht’s – und zwar die kurzkettige Fettsäure Buttersäure (=Butyrat)

Buttersäure-bildende Bakterien bauen aufgenommene Nahrungsbestandteile zu resorbierbaren Metaboliten um. Aus Ballaststoffen wie insbesondere resistenter Stärke entsteht dabei vermehrt die kurzkettige Fettsäure Buttersäure, die sowohl im Darm als auch systemisch viele gesundheitsfördernde Effekte vermittelt.

Im Darm ist Buttersäure eine wichtige Energiequelle und ein Differenzierungsfaktor für Kolon-Epithelzellen1 mit antikanzerogener Wirkung2. Buttersäure fördert auch die Bildung von Muzin und Tight Junction-Proteinen und wirkt anti-entzündlich1. So trägt Buttersäure insgesamt zu einer intakten Darmbarriere bei1. Dadurch kann das Risiko einer Metabolischen Endotoxinämie und der darauf folgenden Silent Inflammation als mögliche Wegbereiter einer Typ 2-Diabetes gesenkt werden3 .

Zudem wirkt Buttersäure auf die enteroendokrinen Zellen des Kolonepithels, was in Folge den Blutzuckerspiegel und auch den Appetit senkt. Denn Buttersäure moduliert in den enteroendokrinen Zellen ein bestimmtes Enzym, das an der Ablesung genetischer Informationen und an der Zellteilung beteiligt ist: die Histon-Deacetylase. Als Folge dieser Modulation steigern die enteroendokrinen Zellen die Bildung des appetithemmenden Hormons Peptid YY, kurz PYY4 um das etwa 120-fache5.
Auch das enterale Hormon Glucagon-like Peptide-1 - kurz GLP-1 - bilden enteroendokrine Zellen unter Buttersäure verstärkt. GLP-1 greift grundlegend in die Glukose-Regulation ein4: Das Hormon bindet an den gleichnamigen Rezeptor auf der Oberfläche von β-Zellen in der Bauchspeicheldrüse6 und fördert die postprandiale Insulinsekretion.4

Wie eine wissenschaftliche Studie zeigte, steigert Buttersäure in Kombination mit einem prebiotischen Ballaststoff die GLP-1-Level bei Typ-2-Diabetikern und verbessert signifikant den glykämischen Status.4 Etwa zwei Prozent der luminalen Buttersäure erreichen über die Portalvene auch extraintestinale Gewebe wie die Leber, das Fettgewebe und die Bauchspeicheldrüse.1 Auch in der Bauchspeicheldrüse moduliert Buttersäure die Aktivität des Enzyms Histon-Deacetylase. In Folge verbessern sich Zellteilung, Differenzierung und Funktion von Insulin-produzierenden β-Zellen und verlängert sich die Lebenszeit der β-Zellen.7

Buttersäure wirkt mehrfach positiv auf Blutzuckerspiegel

Zusammenfassend ist die systemische Wirkung einer ausreichenden Buttersäure-Versorgung die vorteilhafte Beeinflussung des Glukosestoffwechsels. Buttersäure steigert die Insulin-Sensitivität, reduziert Blut-Glukose-Level und erhöht die Sättigung1. Enterale und damit auch systemische Buttersäure-Level zu erhöhen, ist deshalb eine wichtige Maßnahme für die Vorbeugung metabolischer Erkrankungen wie Typ 2-Diabetes1.

Nur bestimmte Buttersäure-bildende Bakterien unterstützen bei Prädiabetes und Typ 2-Diabetes

Für die Praxis ist es wichtig, gezielt förderliche Bakterienarten wie Faecalibacterium prausnitzii zu unterstützten.

Wir wissen also: Buttersäure ist eine unverzichtbare kurzkettige Fettsäure im Kampf gegen Prädiabetes und Typ 2-Diabetes. Entsprechend müssen wir in der Praxis unser Augenmerk auf die Buttersäure-bildenden Bakterien des Darmmikrobioms richten. Wie eine zunehmende Zahl an aktuellen Mikrobiom-Studien zeigt, liegt bei Prädiabetes und Typ 2-Diabetes auch tatsächlich ein Mangel an Buttersäure-bildenden Bakterien im Darm vor.7 Allerdings gibt es Unterschiede: Nur bestimmte Buttersäure-bildende Bakterien scheinen den Menschen bei der Prävention von Prädiabetes und Typ 2-Diabetes zu unterstützen. Zu ihnen zählen beispielsweise die Bakterienarten Faecalibacterium prausnitzii, Eubacterium halii und Anaerostipes hadrus7, die gemeinsam mit anderen vorteilhaften Buttersäure-bildenden Bakterien bei Prädiabetes und Typ 2-Diabetes im Darm vermindert sind.7

Bakterien der Gattung Blautia hingegen produzieren zwar auch Buttersäure, sind aber bei Typ 2-Diabetes vermehrt im Darm vorhanden. Sie schützen also trotz ihrer Fähigkeit, Buttersäure zu produzieren, wahrscheinlich nicht vor Entgleisungen des Blutzuckerspiegels.8,9 Möglicherweise produzieren sie zu geringe Buttersäure-Mengen, um anti-diabetogene Effekte zu erzielen oder leben eng vergesellschaftet mit Darmbakterien, die die Buttersäure selbst konsumieren und damit dem Menschen entziehen. Auch die begleitende Produktion schädlicher Substanzen, die die positiven Effekte der Buttersäure wieder aufheben, ist eine mögliche Erklärung für ihre mangelnde Schutzwirkung.7 Für die Praxis ist es also wichtig, gezielt förderliche Bakterienarten wie Faecalibacterium prausnitzii zu unterstützten.

 

Die Mikrobiom-basierte Lösung für einen normalen Blutzuckerspiegel

Wie eine Studie1 gezeigt hat, fördert eine Kombination von Bacillus subtilis DSM 32315 plus L-Alanyl-L-Glutamin deutlich Butyrat-produzierende Bakterien aus der Clostridium-Gruppe XIVa, wie beispielsweise Faecalibacterium prausnitzii und damit den Butyrat-Level - sowohl in vitro (also im Labor) als auch beim Menschen.

SymbioLife® Blutzucker enthält:

  • Bacillus subtilis DSM 32315
  • L-Alanyl-L-Glutamin
  • Spurenelemente Chrom & Zink

 

DSM = Nummer der Deutschen Sammlung für Mikroorganismen und Zellkulturen (in Braunschweig)

Literatur:

1. Tom Dieck H et al. A Synbiotic Formulation Comprising Bacillus subtilis DSM 32315 and L-Alanyl-L-Glutamine Improves Intestinal Butyrate Levels and Lipid Metabolism in Healthy Humans. Nutrients 2021;14:143.

2. Riviere A et al.  Bifidobacteria and Butyrate Producing Colon Bacteria: Importance and Strategies for Their Stimulation in the Human Gut. Front Microbiol 7:979. 

3. Mohammad S & C Thiemermann. Role of Metabolic Endotoxemia in Systemic Inflammation and Potential Interventions. Front Immunol 2021;11:594150.

4. Arora T et al. Therapeutic Potential of Butyrate for Treatment of Type 2 Diabetes. Front. Microbiol. 7:979.

5. Larraufie P et al.. SCFAs strongly stimulate PYY production in human enteroendocrine cells. Scientific Reports 2018; 8:74.

6. Gelbe Liste Pharmaindex – Semaglutid. https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Semaglutid_55565, abgerufen am 14.12.2022.

7. Cui J et al. Butyrate-Producing Bacteria and Insulin Homeostasis: The Microbiome and Insulin Longitudinal Evaluation Study (MILES). Diabetes 2022;71:2438.

8. Gurung M et al. 2020. Role of gut microbiota in type 2 diabetes pathophysiology. EBioMedicine 2020;21:102590.

9. Symbio-Kongress 2022. Mikrobiologische Therapie – Next level: Präzisions-Probiotika, 05. November 2022, Vortrag Dr. Heike tom Diek, Aufzeichnung hier https://www.symbiopharm.de/unternehmen/symbiopharm-gmbh/messen-kongresse/symbiokongress-2022 abrufbar, abgerufen am 06.12.2022.
 

 

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